Kristof Magnusson präsentiert

Nachruf auf eine untergegangene Welt

Hans Pleschinski
Hans Pleschinski im Literarischen Colloquium Berlin, 20.07.2017, © Gregor Fischer
Hans Pleschinski im Literarischen Colloquium Berlin, 20.07.2017, © Gregor Fischer
Hans Pleschinski, Antje Rávic Strubel, Angela Steidele, Daniel Schreiber und Traude Bührmann (v.l.n.r.) im Literarischen Colloquium Berlin, 20.07.2017, © Gregor Fischer

20.07.2017, Literarisches Colloquium Berlin

Lesung und Gespräch zu „Bildnis eines Unsichtbaren“

Vollständige Lesung im Archiv

Dieser Roman von Hans Pleschinski ist vordergründig ein Nachruf auf seinen an AIDS gestorbenen Liebhaber, den Galeristen Volker Kinnius. Im Zuge des Erzählens dringt Pleschinski jedoch auch immer tiefer in seine eigene Vergangenheit vor, in das München der Siebzigerjahre, mit seiner Bohème, seinem schillernden Kulturleben und seiner legendären schwulen Szene. So wird der Nachruf immer mehr zum Bildungsroman, zur Autobiographie, zum bedeutenden Dokument queerer Zeitgeschichte. Ich habe aus diesem stellenweise todtraurigen Roman eine Episode ausgesucht, die mich durch ihren großartigen Humor begeistert hat. Und durch den enormen Charme, mit dem Hans Pleschinski über den promisken Zauber und die subversive Kraft der schwulen Münchner Subkultur erzählt, die kurz darauf, Anfang der Achtzigerjahre, in der AIDS-Krise unterging.

Angela Steidele30.01.1999, Ort, Lesung „Lorem ipsum lara est“