Lann Hornscheidt präsentiert

Geschichte neu schreiben. Geschichte in den Plural entlassen.

Angela Steidele
Angela Steidele liest im Literarischen Colloquium Berlin aus „Rosenstengel“, 29.10.2015, © LCB
Angela Steidele beim Empfindlichkeiten-Festival im Literarischen Colloquium Berlin, 15.07.2016, © Tobias Bohm

29.10.2015, Literarisches Colloquium Berlin

Angela Steidele über ihren Roman „Rosenstengel“

Vollständige Lesung im Archiv

29.10.2015, Literarisches Colloquium Berlin

Lesung aus „Rosenstengel“

Vollständige Lesung im Archiv

In dem Gespräch zwischen Angela Steidele und Thorsten Dönges wird deutlich, dass Geschichten immer Ge_schichten sind – und auch ganz anders erzählt werden könnten, dass die Verqueerung also sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen geschehen kann, indem Figuren oder Personen neu und anders wahrgenommen werden – im Schreiben wie im Lesen. Der Text liefert zudem viele intertextuelle Verweise, bindet so Jahrhunderte und Denktraditionen zusammen und verknüpft sie zu einer Geschlechterdiffusität. Geschichte wird so zu geschichteten Versionen von Wahrnehmungen. Queeres Lesen liest die Zwischenräume zwischen den hermetischen Varianten der Dualität von Weiblichkeit und Männlichkeit. Queeres Lesen und Hören nimmt die Brüche wahr, die Konstruktionen von geschlechtlichen Selbstdarstellungen, queert so eindeutig scheinende Performances.

Hier wie auch in vielen anderen Texten wird Geschlecht auch über die Relation zu anderen und ihrer Geschlechtlichkeit hergestellt, die vor allem auch über Formen und Spuren von Begehren, Irritationen von Begehren, sexuellen Verwirrungen hergestellt werden. In Begehren spielt die Frage der eigenen Gender-Zuordnung und der Gender-Zuordnung des Gegenübers eine wichtige Rolle. Der gelesene Ausschnitt zeigt zugleich, dass Intimität sexueller Kontakte jenseits äußerer Gender-Performances verlaufen kann, ohne einen Bruch herzustellen.

Mehr

Angela Steidele30.01.1999, Ort, Lesung „Lorem ipsum lara est“