Autoren-Poetik im LCB

02. Dezember 2003
Literarisches Colloquium Berlin

Vortrag: Brigitte Kronauer
Einleitung: Dieter Stolz

Programmtext

Wir haben in unserem Jubiläumsjahr einige der interessantesten Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur dazu eingeladen, einen exklusiv für diese Reihe geschriebenen Essay vorzutragen und anschließend mit den Zuhörern über die dort entwickelten Positionen zu diskutieren. Darüber hinaus ist geplant, die Autorenbeiträge in unserer Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“ zu dokumentieren. Brigitte Kronauer, Jahrgang 1940, arbeitete zunächst als Lehrerin und lebt seit 1971 als freischaffende Schriftstellerin in Hamburg. „Hier wird das Lesen zum Fest, und - zur Arbeit“, schrieb der jüngst verstorbene Kronauer-Fan Reinhard Baumgart und seine Worte gelten bis heute. Für ihr Werk, das u.a. die Romane „Rita Münster“, „Die Frau in den Kissen“ und zuletzt „Teufelsbrück“ umfaßt, wird Brigitte Kronauer im Januar 2004 mit dem Möricke-Preis der Stadt Fellbach ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es: „Ein luzides Bewußtsein und ein emphatischer Begriff von Literatur liegen Brigitte Kronauers Werken zugrunde. Die sinnliche Verdichtung individueller und gesellschaftlicher Erfahrung durch Sprache, ihr spielerischer Erfindungsreichtum, die kunstvolle Komposition epischer Strukturen, die ans Lyrische grenzende Musikalität ihrer Prosa sichern Brigitte Kronauers Schaffen einen herausragendenden und bleibenden Rang jenseits eines aufgeregten, an Aktualitäten orientierten und simplen Erlebnisgeschichten interessierten Literaturbetriebs, dem sie sich als Person auch gerne entzieht.“

Personen auf dem Podium