Europäische Erzähler: Juri Andruchowytsch

12. Februar 2004
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Juri Andruchowytsch
Moderation: Lothar Müller

Programmtext

Die Ukraine, der zweitgrößte europäische Staat, ist auf unserer literarischen Landkarte nicht einmal in Umrissen vorhanden. Mit Juri Andruchowytsch, derzeit Gast im LCB, hat nun ein Autor die deutsche Szene betreten, der die begrenzten Kenntnisse seines Publikums in Westeuropa und in den USA ernst nimmt und uns in einer Reihe Essays ("Das letzte Territorium", edition suhrkamp, 2003) diese unbekannte Region nahebringt. Jeder, der einmal die westliche Staatsgrenze der Ukraine überquert hat, erfährt, daß hier auch zehn Jahre nach der Unabhängigkeit noch immer eine Trennlinie verläuft: "zwischen Europa und etwas Anderem". Ironisch beschreibt er die postsowjetische Realität seines Landes: Lemberg und Kiew, Spuren des untergegangenen Galiziens und die Katastrophe von Tschernobyl, aber auch die sonderbare Existenz von Künstlern, Schriftstellern und Intellektuellen in einem Land, "aus dem man weggeht". Juri Andruchowytsch - er spricht hervorragend Deutsch - liest aus neuen Texten und diskutiert mit dem Literaturkritiker Lothar Müller.

Weiterführende Informationen

Die deutsche Übersetzung der Texte wird von Ulrich Janetzki gelesen.

Personen auf dem Podium