Die erdichtete Wahrheit (III): Kolonialgeschichte in der Literatur

15. Juni 1988
Literarisches Colloquium Berlin

Vortrag: Hans Christoph Buch, Alexandre Kum'a Ndumbe und Uwe Timm

Weiterführende Information

Am dritten Abend unserer Veranstaltungsreihe "Die erdichtete Wahrheit" steht die Kolonialgeschichte in der Literatur im Mittelpunkt. "Die Kolonialgeschichte ist ein Stiefkind der Wissenschaft, aber auch der Literatur," stellt Hans Christoph Buch zu Anfang fest. Sein besonderes Interesse an der Geschichte Haitis hat biographische Hintergründe, wie er zu Anfang erklärt - eine Verbindung, die auch Uwe Timm in Anspruch nimmt, der aus seinem schon 1978 erschienenen dokumentarischen Roman "Morenga" liest, in dem er sich mit dem Nama-Aufstand Anfang des vorigen Jahrhunderts auseinandersetzt. Alexandre Kum'a Ndumbe schließlich liest aus einem gänzlich nichtfiktionalen Text, einem Briefwechsel mit Jean-Yves Loude, der sich wiederum vor allem mit Kolonialgeschichte auseinandersetzt. Die anschließende Diskussion dreht sich um literarische Auseinandersetzungen mit Kolonialgeschichte, westlichen Exotismus, deutsche Verbrechen in Afrika und die emotionale "Komplizität" (Kum'a Ndumbe), die eine Voraussetzung der Einlassung auf diese Themen sein kann.

 

An den Übergängen zwischen den zur Aufzeichnung verwendeten Tonbändern sind kurze Tonverluste aufgetreten.

Personen auf dem Podium