Emine Sevgi Özdamar leest uit „Die Brücke vom Goldenen Horn“

26. Januar 1999
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Veranstaltungsort


Goethe-Institut Amsterdam

Lesung: Emine Sevgi Özdamar
Moderation: Gerda Meijerink
Sammlung „Goethe-Institut Amsterdam“: Tonkassette 21

Programmtext

Die im Jahre 1946 in der Türkei geborene Özdamar machte eine Theaterausbildung in Istanbul, ergatterte einen Platz an der Ostberliner Volksbühne und hat in einer Anzahl Filmen mitgespielt. Zugleich entwickelte sie sich als Autorin weiter, verfasste eine Vielzahl an Romanen und wurde dafür 1991 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis geehrt. Die Heldin ihres neuen humoristischen und ironischen Romans ist jung, sucht nach Abenteuern und möchte die Welt entdecken. Deshalb fasst sie den Entschluss, 1966 mit einem der ersten Transporte türkischer Gastarbeiter nach Deutschland zu fahren. In Berlin gerät die Frau in zwei unterschiedliche Welten: „…die ergreifendsten Fragmente…Geschichten über die Versuche der Heldin, ihr Jungfernhäutchen zu verlieren. Keine Keuschheit oder familiäre Ehre, dafür Liebe im libanesisch-erotischen Sinn…“ (Anneriek de Jong im NRC Handelsblad).
Gesprächsleitung: Gerda Meijerink, Publizistin und Übersetzerin dieses Romans und anderer Werke Özdamars. In Zusammenarbeit mit dem Verlag De Geus.

[Übersetzung aus dem Niederländischen]

Weiterführende Informationen

Die Veranstaltung beginnt mit einem Gespräch zwischen Gerda Meijerink und Emine Sevgi Özdamar über die sprachlichen Voraussetzungen Ihres Schreibens, ob und wie sie als deutsche Autorin zu begreifen ist, über die Gründe der stilistischen Unterschiede zwischen „Die Brücke vom Goldenen Horn“ und dem Vorgänger, „Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Türen, aus einer kam ich rein, aus der anderen ging ich raus“ und über Istanbul 1968 und die kulturelle Bedeutung der Brücke über das goldene Horn. Die erste Lesung konzentriert sich dann auf die ersten Erfahrungen der Ich-Erzählerin in Berlin 1966. Die A-Seite endet mit einer von Gerda Meijerink gelesenen Passage aus ihrer niederländischen Übersetzung des Romans, die leider abgeschnitten ist. Die zweite Gesprächshälfte dreht sich um Übersetzungsprobleme und die speziellen Herausforderung der bildlichen Sprache Emine Sevgi Özdamars. Die zweite Lesung konzentriert sich auf Erlebnisse in Istanbul 1968.

Die Sammlung des Goethe-Instituts Amsterdam umfasst 217 Tonkassetten mit Autorenlesungen, Vorträge, Konferenzen und Performances. Sie wurde dem Deutschen Literaturarchiv Marbach vom Goethe-Institut in Amsterdam gestiftet. Die früheste Aufnahme stammt aus dem Jahr 1989, die späteste aus dem Jahr 2006.

[Die Lesung im Marbacher Online-Katalog findet sich <link http: www.dla-marbach.de kallias adisweb ak>hier.]

Personen auf dem Podium