Forrest Gander: The Art of Translation

13. September 2020
internationales literaturfestival berlin

Veranstaltungsort


silent green Kulturquartier

Moderation: Beatrice Faßbender

Programmtext

Er gehe aus einer Übersetzung immer verändert hervor, sagt der 2019 mit dem Pulitzer-Preis für Dichtung ausgezeichnete Lyriker Forrest Gander. Als Übersetzer widmet er sich den zeitgenössischen lateinamerikanischen Dichter*innen Pura López Colomé, Coral Bracho, Valerie Mejer Caso, Alfonso D’Aquino, and Jaime Saenz, den Gedichten des chilenischen Nobelpreisträgers Pablo Neruda sowie der Übersetzung und Herausgabe der Gedichte der japanischen Lyriker Kiwao Nomura und Yoshimasu Gozo. An seinen Vortrag über die Kunst des Übersetzens schließt sich ein moderiertes Gespräch an.

Forrest Gander wird per Video zugeschaltet.

Das Gespräch findet auf Englisch statt.

Personen auf dem Podium

Forrest Gander

Forrest Gander, geboren in der Mojave-Wüste, lebt heute mit der Künstlerin Ashwini Bhat in der Nähe von San Francisco, Kalifornien. Er studierte Geologie und Englische Literatur und ist als Autor sowie als Übersetzer tätig und veröffentlicht kritische Essays in »The Nation«, »The New York Times Book Review« und im »New York Journal of Books«. In San Francisco traf er die Dichterin C. D. Wright und lebte mit ihr zusammen in Mexiko, Arkansas und schließlich Rhode Island, wo Gander an der Harvard University unterrichtete und das Literary Arts Program an der Brown University leitete. Von der zeitgenössischen lateinamerikanischen Dichtung inspiriert, die er in Mexiko kennengelernt hatte, begann er mit seiner Übersetzertätigkeit von Werken aus Mexiko, Bolivien, Argentinien, Chile, Spanien und Japan und wurde mehrfach dafür ausgezeichnet.


Neben seinen Essays und Übersetzungen veröffentlichte er mehrere Lyrikbände. Zuletzt erschien der Band »Be With« (2018), für den er mit dem Pulitzer Prize ausgezeichnet wurde. Ganders Lyrik beschäftigt sich mit der Komplexität von Intimität und Freundschaft sowie dem wechselseitigen Verhältnis von menschlicher und nichtmenschlicher Welt – ein Genre, das den Namen Ökopoetik erhalten hat. 2008 erschien sein erster Roman »As a Friend« (dt. »Als es dich gab«, 2010), der gerade verfilmt wird. Darin löst ein Landvermesser in seiner Umgebung eine Atmosphäre der Erotik und der intensiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst aus. 2014 veröffentlichte Gander seinen gefeierten zweiten Roman »The Trace« (Ü: Die Spur) über ein Paar, das sich auf den Spuren des Bürgerkriegsschriftstellers Ambrose Bierce in der Chihuahua-Wüste verirrt.


Gander arbeitet häufig mit anderen Künstler*innen zusammen, darunter Ann Hamilton, Sally Mann, Gus Van Sant und Graciela Iturbide. Er erhielt Stipendien von der Library of Congress, der Guggenheim, der Howard, der Whiting und der United States Artists Foundation.