Mutabor: Polina Barskova liest aus ihren Gedichten (russisch/deutsch)

28. Juni 2022
Stiftung Lyrik Kabinett

Übersetzungen: Daniel Jurjew
Moderation: Ilja Kukuj
Veranstaltung im Lyrik Kabinett, München

Programmtext

Polina Barskova, geboren 1976 in St. Petersburg, veröffentlichte ihren ersten Gedichtband mit fünfzehn Jahren und lebt seit über 20 Jahren in Amerika. Spätestens seit dem Erscheinen ihres vielbeachteten Prosa-Bandes Lebende Bilder (Suhrkamp Verlag 2020) ist sie auch in Deutschland keine Unbekannte mehr. Im kommenden Jahr wird die Edition Lyrik Kabinett bei Hanser Barskovas ersten Gedichtband in deutscher Übersetzung präsentieren. Ihr Übersetzer Daniel Jurjew schreibt: „Barskovas Lyrik ist einerseits stark von der russischen Tradition, insbesondere auch von der inoffiziellen Leningrader Lyrik, beeinflusst, andererseits von der Perspektive der zeitgenössischen USA geprägt. Zu wichtigen Einflüssen auf ihre Lyrik zählt zudem die intensive wissenschaftliche wie literarische Beschäftigung mit der Blockade Leningrads im Zweiten Weltkrieg, lange einem tabuisierten Trauma der russischen Gesellschaft. Ihre Gedichte stehen in engem Dialog mit den Großen der russischen Kunst und zeichnen sich durch einen ausgeprägten Skeptizismus aus, der sich zu einer tragischen Weltsicht öffnet, sind jedoch oft auch sehr humorvoll.“ Barskova blickt auf das alltäglich-Abseitige, auf die Verrückten. Die Gedichte sind verspielt und ernst, zum Teil von rhetorischem Überschwang, zum Teil wirken sie gebändigt; eine Balance von Zurückhaltung und Frechheit. Zusammen mit Daniel Jurjew gibt die Dichterin Einblick in ihr Schaffen – durch den Abend führt Ilja Kukuj, Lektor am Institut für Slavistik der LMU.

Personen auf dem Podium