Das Werk: Volker Braun

24. Oktober 2013
Literarisches Colloquium Berlin

Volker Braun in Lesung und Gespräch
Moderation: Erdmut Wizisla

Programmtext

Mit seinen Gedichten, seinen Stücken und seiner Prosa, aber auch als kritischer Zeitgenosse war und ist Volker Braun eine der prägenden Figuren der deutschen Literatur der letzten Jahrzehnte. "Volker Braun begegnet uns als scharfsinniger, unbestechlicher Zeitgenosse, der um seine, wie er sagt, ›rabiate Art‹ weiß - und dessen Temperament jedoch zugleich sanftmütig und heiter ist. Seine Begabung zum Spott hilft manche Unbill wegzulachen. Aber Braun stellt sich nie darüber, sondern empört sich und leidet mit." Dies schrieb Erdmut Wizisla, der Leiter des Brecht-Archivs und des Benjamin-Archivs an der Akademie der Künste, der sich am heutigen Abend mit Volker Braun über die Facetten und Etappen seines literarischen Werks unterhalten wird. Braun, der 1939 in Dresden geboren wurde, arbeitete von 1957 bis 1960 in einer Druckerei in Dresden, dann beim Tiefbau-Kombinat Schwarze Pumpe und im Tagebau Burghammer, nachdem er sich nach dem Abitur zunächst vergeblich um einen Studienplatz bemüht hatte. Von 1960 bis 1964 studierte er dann Philosophie in Leipzig und zog anschließend nach Berlin, wo er zunächst am Berliner Ensemble, später am Deutschen Theater arbeitete. Im Jahre 2000 wurde der "Dichter, der mit Erbarmen und Witz eine lebendige Chronik seiner geschichtlichen Welt geschaffen hat; der in Lyrik, Drama und Erzählung die Sprache und die Formen der philosophischen Epoche der deutschen Literatur erneuert und verwandelt hat; der den Grundkonflikt seiner Epoche, die Spannung von Freiheit und Gleichheit, eigensinnig formuliert und scharfsinnig durchdacht hat; dessen Werke durch Tiefsinn, wortspielende Brillanz, Anspielungsreichtum und lyrische Intensität immer wieder zur Quelle des Vergnügens für denkende Leser werden“ (Begründung der Jury), mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.

Personen auf dem Podium