Der abenteuerliche Simplicissimus Deutsch – ins heutige Deutsch übersetzt

29. September 2009
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung und Gespräch: Reinhard Kaiser
Moderation: Steffen Richter

Programmtext

Ein Roman über den Krieg und das Geld, über das Leben und Lieben, das Hauen und Stechen in einer verkehrten Welt, ein Weltbuch und Zeitbild: Kein Zweifel, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens „Simplicissimus” (1668/71) ist eines der großen Werke der deutschen Literatur. Aber seine Sprache ist uns über weite Strecken unzugänglich geworden. Der Autor und Übersetzer Reinhard Kaiser hat das Wagnis unternommen, dieses große Volksbuch der Deutschen wieder unters Volk zu bringen: durch die Übersetzung aus dem Deutschen des 17. Jahrhunderts in eine Sprache, die uns nahe ist. Steffen Richter, Kritiker u.a. für den „Tagesspiegel” und Koordinator des Studiengangs „Angewandte Literaturwissenschaft” an der FU Berlin, spricht mit Reinhard Kaiser über die langen Wege zwischen Barock und Gegenwart.

Weiterführende Informationen

Wie kam Reinhard Kaiser überhaupt auf die Idee, den 'Simplicissismus' ins heutige Deutsch zu übertragen? Wie gestaltete sich seine Arbeit? Diese zwei Fragen dominieren die Lesung. Letztendlich geht es aber nicht allein um die Übersetzertätigkeit Reinhard Kaisers, inhaltlich dreht sich das Gespräch eher um den Sprachgebrauch und seine sukzessiven Wandlungen während der letzten 350 Jahre. Es werden Begriffe und Worte erläutert, die wir nicht verstehen. Es wird erklärt, warum in etymologischer Hinsicht Grimms Wörterbuch so wichtig ist. Außerdem wird der Frage nachgegangen, warum Grimmelshausens Roman in seinem Erscheinungsjahr 1669 ein so großer Erfolg war.

Personen auf dem Podium