die krankheit wunder / le beatitudini della malattia Roberta Dapunt präsentiert ihren neuen Band (Folio 2020)

10. Mai 2021
Stiftung Lyrik Kabinett

Im Gespräch mit Daniela Strigl
(Online-Veranstaltung, Lyrik Kabinett, München)

Programmtext

Weniger denn je liegen derzeit die ‚Seligkeiten der Krankheit‘ nahe. Auf der Hand liegen dagegen Trauer und Furcht, Entfremdung, Verstummen und Nichtbegreifen. Aber die demenzkranke Mutter hält doch auch Blätter in ihren Händen, sieht deren Schönheit: „Du lächelst mich an und rundum bist du aufhebung der zeit, / ein grashalm, der um seine wiese nicht weiß. // Wundersam deine gabe.“ So hat das Übersetzerkollektiv Versatorium Dapunts Gedichten bei allem Sinn für das Ungefügte den passenden Titel gegeben: die krankheit wunder. Einiges ist hier sogar ins Russische übertragen. Roberta Dapunt wurde 1970 im Gadertal in Südtirol geboren, wo sie mit ihrer Familie auf einem Bauernhof lebt und arbeitet. Sie schreibt auf Italienisch und Ladinisch, der rätoromanischen Sprache ihrer Heimat. Daniela Strigl, geboren1964 in Wien, lehrt seit 2007 Germanistik an der Universität Wien und wurde für ihre publizistischen Beiträge u.a. mit dem Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik und dem Alfred-Kerr-Preis ausgezeichnet. Sie hat Roberta Dapunt u.a. 2021 für die jährlichen Lyrik-Empfehlungen (www.lyrik-empfehlungen.de) vorgeschlagen.

Personen auf dem Podium