Hilde Domin liest ein Märchen

01. Januar 1963
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Lesung: Hilde Domin
Nachlass Hilde Domin: Tonband 7

Weiterführende Informationen

Die deutsch-jüdische Lyrikerin Hilde Domin kehrte nach 20 Jahren Exil aus der Dominikanischen Republik 1954 nach Deutschland zurück. Dort avancierte sie zu einer erfolgreichen Lyrikerin, die sehr viel öffentlich las, wobei sie programmatisch jedes Gedicht zweimal hintereinander vortrug. 81 Mitschnitte sind mit dem 2008 erworbenen Nachlass ins DLA gekommen. Neben den literarischen Lesungen finden sich oftmals auch autobiographische Passagen auf den Aufnahmen, in denen Hilde Domin von ihrer Exilerfahrung berichtet und das Gespräch mit dem Publikum, oftmals mit Schulklassen, sucht. Die Sammlung besitzt damit Zeitzeuginnencharakter zum einen, zum anderen lässt sie erkennen, dass den Lesungen eine auf sie bezogene poetische und didaktische Reflexion vorausging. Das vokale Self-Fashioning ist dabei ebenso von großem Interesse wie der Aufbau einer lesenden Dichterinnen-Persona, die die Bühne zu nutzen versteht. Lesestil und Charakter der Lyrik Hilde Domins erscheinen eng verzahnt. Die sehr persönliche Färbung ihrer Lyrik trifft sich auf den Dokumenten mit den autobiographischen Teilen wie auch mit der Gesprächsbereitschaft mit Publikum.

 

[Die Lesung im Marbacher Online-Katalog findet sich hier]

Personen auf dem Podium