Ingrid Noll leest uit ‘Kalt ist der Abendhauch‘

23. März 1998
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Veranstaltungsort


Goethe-Institut Amsterdam

Lesung: Ingrid Noll
Moderation: Rosi Wiegmann
Sammlung „Goethe-Institut Amsterdam“: Tonkassette 5

Programmtext

Die in Shanghai im Jahre 1935 geborene Autorin von u.a. Der Hahn ist tot, Die Häupter meiner Lieben und Die Apothekerin, hat erst mit 53 Jahren begonnen zu schreiben. Ihre Literatur ist geprägt von psychologischen und humoristischen Thematiken. „Ingrid Noll…schreibt mit einer unvorstellbaren Geradlinigkeit…vom einen Mord zum anderen Mord, jedoch verläuft alles positiv und der Leser lacht sogar über die finsteren Erlebnisse. Gleichzeitig erfährt man eine unangenehme Kälte, so tief schaut man in die Abgründe der frustrierten weiblichen Seele.“ (E. Heidenreich)

[Übersetzung aus dem Niederländischen]

Weiterführende Informationen

Ingrid Nolls Roman kreist wortwörtlich um eine Leiche im Keller – nämlich den 1947 umgekommenen Ehemann der Protagonistin Charlotte, den sie nach überraschender Heimkehr aus dem Krieg, seine Zudringlichkeiten sich vom Leibe haltend, zurückstieß, wobei er stürzte. Hugo, ihre Jugendliebe und späterer Mann ihrer Schwester, mauert die Leiche im Keller ein. Als 83-jährige gesteht Charlotte diese und weitere, eher metaphorische Leichen im Keller. Das anschließende Gespräch gibt Einblicke in die Schreibarbeit der Bestsellerautorin und ihr Verhältnis zum Publikum.

Die Sammlung des Goethe-Instituts Amsterdam umfasst 217 Tonkassetten mit Autorenlesungen, Vorträge, Konferenzen und Performances. Sie wurde dem Deutschen Literaturarchiv Marbach vom Goethe-Institut in Amsterdam gestiftet. Die früheste Aufnahme stammt aus dem Jahr 1989, die späteste aus dem Jahr 2006.

[Die Lesung im Marbacher Online-Katalog findet sich hier.]

Personen auf dem Podium