Leven in twee talen: Duits schrijvende auteurs uit Israël 2

08. Mai 1996
Deutsches Literaturarchiv Marbach

Veranstaltungsort


Goethe-Institut Amsterdam

Lesung: Elazar Benyoëtz, Ulla Berkéwicz, Carl Friedman, Jakob Hessing, Tuvia Rübner und Manfred Winkler
Moderation: Alexander von Bormann und Jakob Hessing
Sammlung „Goethe-Institut Amsterdam“: Tonkassetten 187 u. 188 

Programmtext

Tuvia Rübner und Manfred Winkler lesen aus ihrem Werk und diskutieren mit Elazar Benyoëtz und Jakob Hessing über den Einfluss ihrer jüdischen Kinder- und Jugendjahre in Europa während und nach des Naziregimes auf ihre in Israel entstandenen literarischen Werke.

Diskussionsleitung: Jakob Hessing und Alexander von Borman.

Die Lesungen sind in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Alexander von Bormann von der Universität Amsterdam entstanden

Weiterführende Informationen

Im Programmtext nicht erwähnt werden die Teilnahme von Carl Friedman und Ulla Berkéwicz noch, dass Jakob Hessing und Elazar Benyoëtz auch an diesem Abend aus eigenen Texten lesen.

Tuvia Rübner macht den Anfang dieses dritten Abends der Veranstaltung zu Deutsch schreibenden Autoren aus Israel. Er liest sowohl Jugendgedichte aus den 1940er Jahren, die damals aber kaum einen Leserkreis hatten, von den beiden Autoren Ludwig Strauss und Werker Kraft abgesehen, als auch aktuellere Werke, die von Christoph Meckel ins Deutsche übertragen wurden. Danach liest Ulla Berkéwicz eine Passage aus ihrem Roman „Engel sind schwarz und weiß“. Carl Friedman liest anschließend den Beginn ihrer Erzählung „Vater“. Beide Erzählungen nehmen je unterschiedlich die Kinderperspektive auf die Verwerfungen der 30er- und 40er-Jahre ein. Daraufhin liest Manfred Winkler wie am Vorabend einige Gedichte. Den Abschluss der Lesungen bilden Jakob Hessing mit einer Passage aus seinem  Roman „Der Zensor ist tot“ und Elazar Benyoëtz mit erneut aphoristischen Texten und einem autobiographischen Text. Das anschließende Gespräch dreht sich dann noch einmal um die Problematiken, sich der deutschen Sprache in Israel zu bedienen. Manfred Winkler und Tuvia Rübner betonen aber, dass ihr Verhältnis sowohl zum Deutschen als auch zum Hebräischen ein schwieriges ist – von einem wie auch immer gearteten homogenen Deutsch ohne seine vielschichtigen und widersprüchlichen Traditionen sehen sich beide Autoren weit entfernt.

Die Sammlung des Goethe-Instituts Amsterdam umfasst 217 Tonkassetten mit Autorenlesungen, Vorträgen, Konferenzen und Performances. Sie wurde dem Deutschen Literaturarchiv Marbach vom Goethe-Institut in Amsterdam gestiftet. Die früheste Aufnahme stammt aus dem Jahr 1989, die späteste aus dem Jahr 2006.

[Die Lesung im Marbacher Online-Katalog findet sich <link http: www.dla-marbach.de kallias adisweb ak>hier.]

Personen auf dem Podium