Marion Poschmann: »Nimbus«

25. Februar 2020
Literarisches Colloquium Berlin

Buchpremiere, mit einer Schau von Eisfiguren und Teeschalen
Gesprächspartner: Christoph Peters

Programmtext

Ein Klopstock-Motto ist dem neuen Gedichtband von Marion Poschmann vorangestellt: „Langsam wandelt / die schwarze Wolke“. Nimbus, die dunkle Wolke, ist eine Erscheinung aus Schwung, Pracht, Weite, und doch gehört sie dem Formlosen, Ungreifbaren. Sie entfaltet Wirkung, sie bestimmt die Atmosphäre, zugleich entzieht sie sich, bleibt unbeherrschbar. Mit festem Griff und Subtilität, Witz und Zärtlichkeit unternimmt Marion Poschmann in ihren neuen Gedichten den Versuch, Nähe und Ferne zusammenzudenken und die maßlosen Kräfte der äußeren Gegenwart in einen Raum der Innigkeit zu verwandeln. Aber wo ist innen? Die Erforschung Sibiriens vor Beginn der Industrialisierung, flüchtige Begegnungen mit Tieren oder die Verletzlichkeit von Eismassen spiegeln ebenso wie die kleinen magischen Praktiken des Alltags die Einzigartigkeit der globalen Veränderung. Mit Bezug auf die „Seladon-Oden“ des Gedichtbandes führt Christoph Peters uns mit Teeschalen aus Seladon die unbestimmte Sehnsucht nach einem unbestimmten Farbton vor Augen. Und zur Feier des Abends präsentiert Marion Poschmann eine kleine Auswahl von Eisfiguren.

Personen auf dem Podium