Studio LCB mit Daniel Kehlmann

24. August 2005
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Daniel Kehlmann
Gesprächspartner: Marius Meller und Andreas Nentwich
Moderation: Hubert Winkels

Programmtext

Daniel Kehlmann hat bereits mit zweiundzwanzig Jahren seinen ersten vielbeachteten Roman "Beerholms Vorstellung" veröffentlicht. Der 1975 in München geborene, in Wien lebende Autor legt nun mit dem Roman "Die Vermessung der Welt" (Rowohlt) sein fünftes Buch vor. Daniel Kehlmann ist nicht nur ausgesprochen produktiv und in seinen Themen vielfältig, er schreibt auch eine anspruchsvolle intelligente Prosa, oft mit künstlerischem, kulturgeschichtlichem und auch wissenschaftlichem Hintergrund wie im Fall des neuen Romans. "Die Vermessung der Welt" erzählt ausgehend von einem Treffen des großen Mathematikers Carl Friedrich Gauß mit dem Naturforscher Alexander von Humboldt eine Geschichte von Genialität und Absonderlichkeit, Sehnsucht und Größe, von Verstrickung und Scheitern. Hintergrund sind die politischen Wirren in Deutschland nach dem Sturz Napoleons. Natürlich ist der Gelehrtenroman mit feinem Kehlmannschen Humor unterlegt. Und eine besondere Beachtung dürfte der "Vermessung der Welt" auch deshalb zukommen, weil sich der Todestag des Göttinger Wissenschaftlers Carl Friedrich Gauß zum einhundertfünfzigsten Mal jährt.

Weiterführende Informationen

In der Sendung wurde Daniel Kehlmanns Roman "Die Vermessung der Welt" vorgestellt. Wenige Monate später landete der Titel auf Platz eins der Belletristik-Bestsellerliste und wurde im Laufe der Jahre zu einem fulminanten Verkaufserfolg. Zunächst unterhält sich Hubert Winkels mit seinen Gästen über die Schweizer Kultur-Zeitschrift "Du". Der Grund hierfür ist, dass das Heft gerne Künstler und Schriftssteller porträtiert - ergo seinen Schwerpunkt in der Biographik hat. Gibt es auf dem Buchmarkt eine "Biographitis", fragt schließlich der Moderator und leitet so subtil über zu Kehlmanns Roman "Die Vermessung der Welt", in dem Humboldt und Gauß im Mittelpunkt stehen. Der Autor erzählt von seinem eher satirischen Zugang in der biographischen Darstellung, von Hagiographien im Mittelalter und von seinem Roman "Ich und Kaminski", in dem ein ziemlich windiger Biograph die Hauptrolle spielt.

Personen auf dem Podium