Wetter hier, Wetter dort

23. August 2000
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Kathrin Röggla und Michael Roes
Moderation: Hans Joachim Neubauer

Weiterführende Information

Die beiden Autoren präsentieren hier zwei Texte, die sich durch unterschiedliche geographische Schwerpunkte unterscheiden. Roes sucht in den Südstaaten nach den ethnischen Konstruktionsprinzipien und Definitionen von Geschlechterrollen und vergleicht die heutigen Bedingungen mit der Perspektive nordamerikanischer Klassiker (Melville, Twain, Faulkner). Röggla beschreibt urbanes Leben am Beispiel des Berliner Bezirks Neukölln. Was beide Texte jedoch gemeinsam haben, ist ihr Interesse an multikulturellen Milieus.

Programmtext

Kathrin Röggla und Michael Roes gehören zu den eigenwilligen unter den jüngeren Autoren der Gegenwart. Beide verstehen es, ihre Figuren mit unverwechselbarer Stimme sprechen zu lassen, beide begreifen ihre Tätigkeit als Erzähler immer auch als eine Arbeit an der literarischen Form – Roes in seinem Romanen „Rub’al-Khali, Leeres Viertel“ und „Der Coup der Berdache“, Röggla in „Niemand lacht rückwärts“ und „Abrauschen“. Nicht zuletzt verbindet die beiden ein besonderes Gespür für die atmosphärische Macht meteorologischer Phänomene, der Röggla in unseren Breiten, Roes auf anderen Kontinenten nachspürt. Röggla liest an diesem Abend aus ihrem vor kurzem erschienenen, in Berlin und seinem Umland spielenden Erzählungsband „Irres Wetter“ (Residenz Verlag); Roes präsentiert sein dieser Tage ausgeliefertes Buch „Haut des Südens“ (Berlin Verlag), eine Hommage an den Mississippi und die Autoren, die an den Ufern dieses Stroms lebten.

Personen auf dem Podium