Zwiesprachen X. Christoph W. Bauer über Guido Cavalcanti

28. November 2016
Stiftung Lyrik Kabinett

Die deutschsprachige Gegenwartslyrik empfängt wichtige Impulse aus einer lebendigen Auseinandersetzung mit den Dichtern der internationalen Tradition. Die Reihe „Zwiesprachen“ fragt: Wer wird gelesen? Wer begeistert?
Eine Reihe des Lyrik Kabinetts, München.

Programmtext

„Das schmale Werk von Guido Cavalcanti (um 1255-1300) begleitet mein eigenes Schreiben seit vielen Jahren. Zwar wurzeln seine Rime ganz in der Tradition der im Trecento üblichen Liebesdichtung, ihre melodische und rhythmische Vielschichtigkeit heben sie jedoch vom literarischen Umfeld genauso ab wie ihre modern anmutende Metaphorik. Mehr als das genretypische Versagen vor der Liebe steht das Scheitern am Leben im Mittelpunkt seiner Dichtung. In dieser erweist er sich als weitaus ‚moderner‘ als sein junger Freund Dante Alighieri, wie Ezra Pound treffend festhielt.“ So Christoph W. Bauer über den italienischen Dichter, mit dem er seine „Zwiesprache“ führen wird. Bauer selbst (geb. 1968) ist Lyriker, Autor von Erzählprosa, Theaterstücken und Hörspielen und Herausgeber. 1999 erschien sein erster Gedichtband wege verzweigt, dem sechs weitere folgten. Sein jüngster Gedichtband stromern wurde von Michael Krüger für die Lyrikempfehlungen 2016 ausgewählt.

Personen auf dem Podium