Stoffe: Ostdeutsche Kindheiten

06. Juli 2021
Literarisches Colloquium Berlin

Woraus besteht die Gegenwartsliteratur?
Paula Fürstenberg, Matthias Jügler und Jackie Thomae im Gespräch mit Johannes Nichelmann über ›Körper‹, ›Die Position‹ und ›Schöneberg‹

Programmtext

Johannes, der Protagonist in Matthias Jüglers Roman »Die Verlassenen« (Penguin, 2021), erlebt als Kind in der DDR extreme Umbrüche; die Mutter verstirbt früh, der Vater verschwindet auf rätselhafte Weise. Zurück bleibt eine stille Trauer und eine Verlorenheit, die sich auch durch sein Leben als Erwachsener zieht. Als er auf einen an seinen Vater adressierten Brief stößt, sortieren sich seine Erinnerungen neu. Nicht nur in Jüglers Roman wird deutlich: Beim Schreiben über Geschichte geht es meist auch um die Auswirkungen, die Vergangenes – als Erinnerung oder Verdrängtes – auf die Gegenwart hat, auf die Identität, zuweilen auch auf den Körper. Beim Thematisieren von DDR-Unrecht stellt sich zudem die Frage, ob und wie man sich dazu schreibend positioniert.

Im Gespräch mit Johannes Nichelmann, Journalist und Autor des Buches »Nachwendekinder. Die DDR, unsere Eltern und das große Schweigen« (Ullstein, 2019), sprechen Paula Fürstenberg (»Familie der geflügelten Tiger«, Kiepenheuer & Witsch, 2018), Matthias Jügler und Jackie Thomae (»Brüder«, Hanser Berlin, 2019) im Rahmen der Reihe Stoffe über die ›Generation Wende‹ der zwischen 1973 und 1984 in der DDR Geborenen und über die Stoffe ›Körper‹, ›Die Position‹ und ›Schöneberg‹.

Zu den Stoffen:›Körper‹, ›Die Position‹ und ›Schöneberg‹

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Materialsammlung »Stoffe«

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