Mustafa Khalifa

Der syrische Schriftsteller und Aktivist Mustafa Khalifa wurde 1948 in Dscharābulus in der Nähe der türkischen Grenze geboren und wuchs in Aleppo auf. Bereits als Jugendlicher beteiligte er sich an politischen Aktionen und wurde zweimal verhaftet. Sein Jurastudium in Damaskus schloss er erst danach ab. 1979/1980 und 1981–1994 war er ohne Gerichtsprozess in verschiedenen Gefängnissen inhaftiert, darunter im berüchtigten Militärgefängnis von Palmyra. Nach seiner Entlassung hatte er bis 2006 Ausreiseverbot, dann emigrierte er in die Vereinigten Arabischen Emirate und lebt seit 2011 in Paris. Seine Erlebnisse und Eindrücke aus seiner Gefängniszeit verarbeitete er in seinem ersten Roman »Al-Qauqaʼa« (arab. 2008; dt. »Das Schneckenhaus«, 2019). Khalifa ist außerdem Autor politischer und publizistischer Texte. 2012 erschien seine Analyse »What if Bashar Assad Wins?«, in der er, ausgehend von einem hypothetischen Sieg des syrischen Regimes, die Konsequenzen auf innerstaatlicher Ebene gedanklich durchspielt. Außerdem veröffentlichte die Arab Reform Initiative 2013 Khalifas Studie »The Impossible Partition of Syria«, in der er eine mögliche Teilung Syriens als Katastrophe bewertet, da sie einen Frieden nicht wiederherstellen könne und zudem die Stabilität der Nachbarländer bedrohe. 2015 wurde Khalifa mit dem deutschen Ibn-Ruschd-Preis für freies Denken geehrt.

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