REWRITING THE MAP - Literature and Urbanism in divided Cities
3 Veranstaltungen # Literarisches Colloquium Berlin
Im Dialog zwischen Literatur und Stadtforschung widmet sich das Festival REWRITING THE MAP den Schnittstellen von konkreten und imaginierten Räumen und dem Zusammenspiel von räumlichen Strukturen und Kunst in den Städten Belfast, Mostar, Nikosia und Berlin.
Zusammen mit Schriftsteller·innen, Architekt·innen, Stadtplaner·innen, Historiker·innen sowie Performance-Künstler·innen wurden die Folgen innerstädtischer Grenzen auf kollektive Wahrnehmung und das kollektive Gedächtnis beleuchtet. Ferner wurden die Mittel aufgezeigt, mit denen Grenzen aufrechterhalten, aber auch umgangen, überwunden und aufgelöst werden. Dabei nahmen die Gäste die Auswirkungen langjähriger Teilung und Exklusion in Teilen des Kontinents auseinander und unterschiedliche urbane Konstellationen in den Blick.
Denn Drama ist mehr als bloße Spannung: Es besteht aus sich stets verändernden Wechselwirkungen und Beziehungen zwischen ihren Protagonist·innen, aus Entwicklung und Wachstum, den sozialen und politischen Strukturen, die die Kulissen bilden, sowie aus Institutionen und Systemen, gegen die sie sich auflehnen. Dieses Drama ist offensichtlich in Städten, die von verschiedenen ethnischen, politischen und religiösen Gruppen bewohnt werden – in denen Reibungen und Streitigkeiten, aber auch produktive Zusammenarbeit und Dialog wesentliche Bestandteile des Alltags sind.
Der Todesstreifen, der Berlin seit 1961 geteilt hatte, verschwand vor 30 Jahren; wo genau die innerstädtische Grenze verlief, ist mittlerweile nur noch an wenigen Stellen nachvollziehbar. In den Köpfen der Menschen aber und in der Stadtgesellschaft hat die Teilung Spuren hinterlassen. Wie sieht es in anderen Städten Europas aus, die Erfahrungen damit machen mussten oder müssen, sprachlich, religiös, kulturell oder sozial geteilt zu sein?
Aufgezeichnet wurde das Festivalgeschehen, das vom 25.-27. Juli 2019 im LCB stattfand, auch von der Zeichnerin Leonie Ott. »What do you share?« fragte sie die Teilnehmer·innen und Gäste während des Festivals und hielt die Antworten zeichnend auf einer großen Karte fest.