Berliner Preis für Literaturkritik 2015

20. Oktober 2015
Literarisches Colloquium Berlin

Preisverleihung an Daniela Strigl
Laudatio: Sigrid Löffler

Programmtext

Der Berliner Preis für Literaturkritik wird der österreichischen Essayistin und Literaturkritikerin Daniela Strigl verliehen. Aus der Begründung der Jury: „Daniela Strigls Literaturkritik ist Aufklärung in eigensinniger Form, durchaus in der Tradition Karl Kraus ´scher Sprachpflege und Sprachkritik und damit aus dem Gedächtnis der Literatur heraus. Ihre Texte sind witzig, analytisch, hintergründig. Sie steht für eine selbstbewusste Literaturkritik, die den Leser nicht abholt, sondern fordert.” Der von Jörg A. Henle gestiftete Berliner Preis für Literaturkritik wird zum siebten Mal verliehen. Der Jury gehörten Renée Zucker, Andreas Rötzer, Florian Höllerer, Robert Schindel und Ulrich Janetzki an. Sigrid Löffler, Publizistin und Literaturkritikerin, hält die Laudatio. Die Preisträger der Vorjahre waren Andrea Köhler (2003), Ursula März (2005), Ijoma Mangold (2007), Stefan Zweifel (2009), Joseph Hanimann (2011) und Lothar Müller (2013). Empfang im Anschluss an die Preisverleihung.

Weiterführende Information

Sigrid Löfflers Laudatio auf die "große österreichische Literaturkritikerin" Daniela Strigl beginnt mit der Frage nach den Bedingungen, unter denen sich Literaturkritik heute vollzieht. In einer Zeit, da das Publikum bei Laune gehalten werden wolle und die "Fernsehkaschperl" es ohnehin leichter haben, müsse sich jede Literaturkritikerin fragen: "Wo hört die Kritik auf, wo beginnt das Verkaufsgespräch mit dem Kunden?"

Daniela Strigl sei jedoch durch ihre vielfältigen Talente gegen die "gängigsten Untugen des Kritikerberufs gefeit", müsse weder marktschreierisch sich selbst anpreisen, noch dem Anpassungsdruck irgendeiner "Peer Group" nachgeben. Stattdessen seien ihre Texte einfach "gewitzt, selbstbewusst, grundvernünftig und geradezu beunruhigend klug." Ihre Aufmerksamkeit schenke sie unbestechlich und auf Dauer.

 

Personen auf dem Podium