»Salonfähig«

17. Februar 2022
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung und Gespräch: Elias Hirschl
In der Reihe STOFFE. Woraus besteht die Gegenwartsliteratur?
Moderation: Wiebke Porombka

Programmtext

Im Oktober 2021 wandte sich der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen mit folgenden Worten an seine Landsleute: „Sie fragen sich in diesen Stunden vielleicht: Was ist denn jetzt schon wieder passiert?

In der Tat hat die Alpenrepublik in den letzten Jahren viele Turbulenzen erlebt. Mit Sebastian Kurz und seinen Getreuen hatte eine neue Generation, vielleicht sogar ein neuer Politiker-Typus Regierungsverantwortung übernommen. Gute Literatur indes blickt hinter die Kulissen der Tagespolitik. Der Wiener Schriftsteller Elias Hirschl, der im Jahr 2018 Stipendiat im LCB war, hat mit »Salonfähig« (Hanser, 2021) ein geniales Psychogramm der Generation Kurz geschrieben. Der Roman schlüpft in den Kopf eines Ich- Erzählers, der sich als Fanboy zu einem selbstverliebten Parteichef und Kanzlers namens Julius Varga bekennt. Das satirische Sittenbild zeigt einen österreichischen Kanzler und seine Gefolgsleute als machtbesessen, lächerlich und zugleich hoch gefährlich. Dass der Roman allerdings nicht bei bloßer Satire stehenbleibt, sondern sogar noch Ausflüge ins Phantastische wagt, macht ihn zu einem besonderen literarischen Leckerbissen.Über sein Buch und seinen Schreib-Stoff »Träume« spricht Elias Hirschl mit Wiebke Porombka.

Infos zur Reihe

Materialsammlung »Stoffe«

Personen auf dem Podium