„Der Turm"
17. September 2008
Literarisches Colloquium Berlin
Lesung und Gespräch: Uwe Tellkamp
Moderation: Jens Bisky
Programmtext
Als Uwe Tellkamp 2004 den Ingeborg-Bachmann-Preis erhielt, stellte die Jury-Vorsitzende Iris Radisch fest: „Ich glaube, wir haben einen großen Autor entdeckt.“ Mit dem Gesellschaftsroman „Der Eisvogel“ (2005) bestätigte Tellkamp diese Hoffnung. Nun erscheint im Suhrkamp Verlag „Der Turm“, ein Roman, der auf fast tausend Seiten ein monumentales Panorama der untergehenden DDR entwirft und uns mit drei Generationen einer bildungsbürgerlichen Familie in einem Dresdner Villenviertel bekanntmacht. Erzählt wird von einem Milieu, das im Arbeiter- und Bauernstaat eigentlich gar nicht vorgesehen war. Der Leser gerät mitten hinein in den alltäglichen Konflikt zwischen Beteiligung und Distanz, Anpassung und Aufbegehren. Uwe Tellkamp liest aus „Der Turm“ und spricht mit SZ-Redakteur Jens Bisky über die Herausforderung, die Geschichte jenes deutschen Staates, der vor zwanzig Jahren unterging, heute in Literatur zu verwandeln.