Die Neonikone – Thomas Rosenlöcher leest gedichten en proza
25. Februar 2002
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Veranstaltungsort
Goethe-Institut Amsterdam
Lesung: Thomas Rosenlöcher
Moderation: Alexander von Bormann
Sammlung „Goethe-Institut Amsterdam“: Tonkassette 38
Programmtext
Der im Jahre 1947 in Dresden geborene Autor studierte Literatur am Johannes-R.-Becher-Institut in Leipzig und wurde 1990 mit seinem Tagebuch „Die verkauften Pflastersteine“ berühmt. Mit dem Ende der DDR und den turbulenten Jahren, die darauf folgten, hat er sein literarisches Thema gefunden. Seine Reputation als poetischer Kolumnist der Wende hat er in seiner Gedichtsammlung „Die Dresdner Kunstausübung“ und „Ich sitze in Sachsen und schau in den Schnee“ oder auch durch seine Aufzeichnungen „Ostgezeter. Beiträge zur Schimpfkultur“ deutlich gemacht. Rosenlöcher scheint in all seinen Werken ein scharfer Beobachter des vereinigten Deutschlands zu sein, der sich sowohl gegen die „political correctness“, als auch gegen nostalgisch getönte Erinnerungen auflehnt.
In Zusammenarbeit mit der Stichting Cultuur & Kommunikation.
[Übersetzung aus dem Niederländischen]
Weiterführende Informationen
In seiner ausführlichen und analytischen Einführung zeichnet Alexander von Bormann zum einen den schriftstellerischen Werdegang von Thomas Rosenlöcher als Lyriker und Essayist nach, zum anderen skizziert er dessen zwischen Witz und lyrischer Idyllik pendelnde Dichtung. Anschließend liest Thomas Rosenlöcher Gedichte aus seinem biesherigen Œuvre (u. a. „Die Neonikone“, „Die Frankreichfahrt“ „Das Flockenkarussell“, „Feuerbachthese“, „Echo“) und Auszüge aus seinem Prosaband „Ostgezeter“. Das abschließende Gespräch dreht sich dann u. a. um den poetischen Begriff des Schönen und das Moment des Idyllischen in Rosenlöchers Lyrik, das Alexander von Bormann aber weniger im Inhaltlichen als vielmehr im Ton der Gedichte verwirklicht sieht.
Die Sammlung des Goethe-Instituts Amsterdam umfasst 217 Tonkassetten mit Autorenlesungen, Vorträgen, Konferenzen und Performances. Sie wurde dem Deutschen Literaturarchiv Marbach vom Goethe-Institut in Amsterdam gestiftet. Die früheste Aufnahme stammt aus dem Jahr 1989, die späteste aus dem Jahr 2006.
[Die Lesung im Marbacher Online-Katalog findet sich <link http: www.dla-marbach.de kallias adisweb ak>hier.]