Europäische Erzähler

11. April 2012
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Bora Ćosić
Moderation: Jörg Plath
Dolmetscherin: Lidia Klasic
Lesung des deutschen Texts: Ulrich Janetzki

Programmtext

Der große serbische Erzähler Bora Cosic erinnert sich in seinem neuen Buch "Kurze Kindheit in Agram" (aus dem Serbischen von Brigitte Döbert, Schöffling Verlag) an seine prägenden Jahre in Agram, wie Zagreb früher hieß. Er versetzt sich mit einer schwebend reflektierenden Sprache in die Denkweise eines Kleinkindes, um staunend die Rätsel des Lebens zu enthüllen.

Cosics präzise, eigenwillige und philosophische Erinnerungen erinnern an Benjamins "Berliner Kindheit um 1900"; es ist ein Buch über das Wahrnehmen geworden, über das Erinnern und Vergessen, über die Gedanken- und Phantasiewelt des Kindes, das er einmal war. Bora Cosic publizierte 1968 mit seinem Roman "Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution" den skurrilen Klassiker der modernen Literatur Jugoslawiens. 1992 verließ er Belgrad aus politischen Gründen, ein Stipendium des DAAD-Künstlerprogramms führte ihn 1995 nach Berlin, wo er seither lebt. Am 5. April feiert er seinen 80. Geburtstag. Wir gratulieren!

Personen auf dem Podium