Familiengeschichte(n)

16. Oktober 2014
Literarisches Colloquium Berlin

Constantin Göttfert und Reinhard Kaiser-Mühlecker in Lesung und Gespräch
Moderation: Thorsten Dönges

Programmtext

Mit „Schwarzer Flieder” erschien in diesem Februar der vierte Roman des 1982 in Oberösterreich geborenen Schriftstellers Reinhard Kaiser-Mühlecker, der 2009 als Aufenthaltsstipendiat zu Gast im LCB war. In diesem Herbst wird er mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet. Der Romancier und Dramatiker sorgte als 26-Jähriger mit seinem Debüt „Der lange Gang über die Stationen” für Aufsehen. In seinem neuen Buch, das den Roman „Roter Flieder” (2012) fortsetzt, erzählt er die Geschichte der Familie Goldberger, mit Ferdinand im Zentrum. Es geht um den Auszug aus der Heimat, den Tod in der Familie und den Wunsch, deren Schicksal und ihrer Schuld zu entfliehen. Kaiser-Mühleckers Landsmann Constantin Göttfert, Jahrgang 1979, war 2011 Stipendiat im LCB, sein soeben erschienener Roman „Steiners Geschichte” findet sich auf der ORF-Bestenliste. Die Protagonistin Ina, Tochter vertriebener Karpatendeutscher, will verstehen, warum ihre Familie der Vergangenheit nie entkommen konnte. Mit Martin, dem Erzähler des Romans, begibt sich die Schwangere auf eine Reise in die Slowakei, an deren Grenze sie auf österreichischer Seite aufwuchs. Dort stellt sie sich einer Schuld, die bis zum Fall des Eisernen Vorhangs verborgen blieb.

Personen auf dem Podium