Hans Wollschläger liest Ulysses. Einführung von H. Wollschläger zur Neuübertragung des „Ulysses“ und Lesung des Kapitels „Die Rinder des Sonnengottes“
30. November 1981
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Vortrag: Hans Wollschläger
Sammlung „Suhrkamp Verlag“: Tonbänd 1 u. 2
weiterführende Informationen
Die hier dokumentierte Aufnahme besteht aus zwei Masterbändern, die für die Veröffentlichung „Hans Wollschläger liest Ulysses“ im Suhrkamp Verlag verwendet wurden und aus einer Auswahl eines Vortrags und einer Lesung Hans Wollschlägers bestehen. Hans Wollschläger spricht hier zunächst über seine Neuübersetzung des „Ulysses“ als entscheidende Verbesserung zu den Vorgängerübersetzungen einerseits, andererseits sieht er seine eigene Übersetzung selbst als verbesserungswürdig an und betont, selbst an dieser noch Verbesserungen vornehmen zu wollen, wenn es die Zeit erlaube. Dieser offene Charakter des übersetzten Werkes orientiert sich dabei am Original: Auch Joyce hatte seinen Roman bewusst offengelassen für Ergänzungen und Korrekturen. Genauer geht er dabei auf die erste, von Joyce autorisierte Übersetzung des Ulysses von Georg Goyert ein und betont die Fragwürdigkeit solcher Autorisierung. Anschließend geht er ausführlich auf die geforderte ästehtische Eigenständigkeit der Übersetzung eines Werkes ein, dessen Haupthandlungsmotor die Sprache selbst und nicht eine durch sie repräsentierte, wie auch immer realistische Erzählwelt ist. Anschließend liest er Auszüge aus seiner Übersetzung von „Die Rinder des Sonnengottes“, des 14. Kapitels des „Ulysses“ und bezeichnet dies als „Akustikprobe“.
Die Audio-Sammlung des Suhrkamp Verlags gehört seit der Erwerbung des Suhrkamp Verlagsarchivs 2009 zu den Beständen des Deutschen Literaturarchivs. Sie setzt sich zusammen aus Mitschnitten verlagseigener Veranstaltungen, Studioproduktionen für Hörbücher, Radiomitschnitten, Sendebelegen und Werbeaktionen für das Radio. Sie bietet einen repräsentativen Querschnitt durch das deutschsprachige und internationale Programm des ehemals Frankfurter und heutigen Berliner Verlagshauses.
[Die Lesung im Marbacher Online-Katalog findet sich hier.]