Interview mit mir
27. Februar 1988
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Gesprächspartner: Oskar Pastior und Christian Pigent
Nachlass Oskar Pastior: Tonkassette 37
Weiterführende Informationen
Diese Aufnahme beinhaltet ein poetologisch dichtes, leider aber nicht realisiertes Interview von Christian Prigent mit Oskar Pastior, dass vermutlich für die von Christian Prigent herausgegebene französische Zeitschrift "TXT" geführt wurde. Nach einer anfänglichen Unwilligkeit, sich und seine Dichtung metareflexiv zu positionieren, spricht Oskar Pastior ausführlich über Konzepte und Arbeitsprozesse seiner einzelnen Gedichtbände, über die Konzentration seiner Dichtung aufs Lautliche und seine eigene Stimme ("das es nun inzwischen so ist, dass ich Partituren für meine Stimme schreibe") und über das Format der öffentlichen Lesung, die er als entscheidendes, da partizipatives Medium seiner Lyrik begreift. Er entwirft eine "kleine Familie der Wörtlichnehmer", der er sich zugehörig fühle (u. a. Friederike Mayröcker, Ernst Jandl, Reinhard Priessnitz, Elke Erb) und kontextualisiert seine eigene Poetik historisch wie situativ.
Der Nachlass von Oskar Pastior zeichnet sich durch ein beständiges Ineinander von Stimme und Schrift aus. Eine Vielzahl an MCs mit Hörspielen, Leseauftritten, Belegexemplare von Radiosendungen u. ä. finden sich darin ebenso wie insgesamt 35 Tonbänder, die er 1989 im Tonstudio des Literarischen Colloquiums in Berlin einlas, und 22 Daten-CDs, die er gemeinsam mit Urs Engeler von 2002 bis 2006 aufnahm. Diese Tonbänder und CDs enthalten zusammen das gesamte publizierte Werk Oskar Pastiors in auditiver Form. Wie in sonst kaum einem anderen Nachlass verzahnen sich das schriftliche und das auditive Werk des Autors aber auch in seinen Manuskripten, Briefen und sonstigen Dokumenten. Jeder Leseauftritt ist in mit „LAIF Lesungen“ beschrifteten Ordner genau dokumentiert.
[Die Aufnahme im Marbacher Online-Katalog findet sich hier.]