Lesung und Podiumsgespräch

30. Oktober 1991
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Margarete Mitscherlich, Brigitte Burmeister
Moderation: Sibylle Cramer

Programmtext

Haben wir ein neudeutsches Berührungstabu? Gibt es zwei deutsche Mentalitäten? Erleben wir eine ostdeutsche Variante der "Unfähigkeit zu trauern"? Die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich und die Schriftstellerin Brigitte Burmeister lesen aus ihrem neuen Buch "Wir haben ein Berührungstabu", das vor kurzem im Klein-Verlag erschienen ist.

Weiterführende Informationen

Die Veranstaltung war als Lesung und Podiumsdiskussion angekündigt, entwickelte sich jedoch in eine Richtung, in der dann überhaupt nicht gelesen, sondern ausschließlich debattiert wurde.
Es geht um die noch junge deutsche Einheit und die Aufarbeitung der Geschichte der DDR. Besonders die Beiträge aus dem Publikum, die man leider nur schlecht hören kann, vermitteln etwas über die Atmosphäre im Oktober 1991. Hier wird diskutiert über Christa Wolf, den Zusammenbruch des Sozialismus und den Sieg des Kapitalismus. Warum ist Letzterer "auch nicht immer menschlich", so fragt einer der Teilnehmer. Oder allgemein gefragt: Weshalb braucht der Mensch Feindbilder? Die Diskussion wird stark geprägt durch psychoanalytische Perspektiven auf gesellschaftliche Entwicklungen.

Personen auf dem Podium