»Maifliegenzeit«

04. September 2024
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Matthias Jügler
Moderation: Katharina Warda

Laufzeit: 1:25h

Programmtext

„Der Tod eines Neugeborenen gehört zu den Dingen, die am äußersten Rand unserer Vorstellungskraft liegen“, beschreibt Matthias Jügler in seinem neuen Roman »Maifliegenzeit« (Penguin, 2024) den Albtraum aller Eltern. Die Protagonistin Katrin muss einen solchen Verlust erleben. Ihr Zweifel aber, ob das Kind tatsächlich gestorben ist, lässt die Beziehung mit dem Vater Hans zerbrechen. Jahre später – die DDR ist inzwischen längst Geschichte – stellt Hans Nachforschungen an. Er wird nicht nur mit schweigenden Behörden zum Thema Zwangsadoption in der DDR konfrontiert. Als der inzwischen erwachsene Sohn plötzlich Kontakt zu ihm aufnimmt, muss er sich auch mit seinen eigenen Fehlern auseinandersetzen. Jügler, der 2014 mit einem Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats Hausgast im LCB war, greift in seinem Roman einen gleichermaßen aufwühlenden wie erst in den vergangenen Jahren in den Fokus gerückten Teil ostdeutscher Geschichte mit seiner prägnanten Sprache literarisch auf.

Den Abend moderiert die Autorin, Soziologin und Literaturwissenschaftlerin Katharina Warda.

Personen auf dem Podium