Max Frisch, Ignoranz als Staatsschutz? Überwachung damals und heute.
07. April 2016
Literaturhaus Basel
Gespräch mit Markus Seiler, Direktor des Nachrichtendiensts des Bundes (NDB), und David Gugerli, Herausgeber; Moderation: Thomas Strässle
Ein Vierteljahrhundert nach dem Fichenskandal ist Max Frischs kommentierte Akte erschienen: In den Wochen vor seinem Tod rückte Frisch dem Material, das der analoge Überwachungsapparat über ihn gesammelt hatte, mit Schere und Schreibmaschine auf den Leib. Seine Abrechnung mit der Ignoranz des Staatsschutzes ist aber nicht nur historisch aufschlussreich, sondern auch brisant in einer Zeit, in der die Überwachung über ganz andere technische Mittel verfügt und das Parlament den Nachrichtendienst mit zusätzlichen Befugnissen und Geldern ausgestattet hat.
Markus Seiler, Direktor des Nachrichtendiensts des Bundes (NDB), und David Gugerli, Professor für Technikgeschichte an der ETH Zürich, diskutieren mit dem Literaturwissenschaftler und Präsidenten der Max Frisch-Stiftung, Thomas Strässle.