Prosadebüt "Desaster"

30. Mai 2002
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Bruno Richard
Moderation: Joachim Scholl

Programmtext

Berlin kurz vor dem Jahrtausendwechsel: Luxuskarossen fliegen in die Luft, die Y2K-Panik ist im vollen Schwange, dubiose russische Diamantenhändler machen ihre Geschäfte mit zweifelhaften Juwelieren aus Idar-Oberstein, die neue Berliner Gesellschaft, oder was sich dafür hält, versammelt sich im Adlon oder bei Barenboim in der Staatsoper Unter den Linden.
Eine seltsame Melange aus Verschwörungstheorien und latenter Kriminalität grundiert Bruno Richards opulenten Berlinroman, in dessen Zentrum Laimer steht, ein Mann in den Vierzigern, der sein Geld durch eine seltsame Dienstleistung verdient: "Risikoverminderung durch ausgelagerte Diskretion. Sein Service besteht darin, aus Akten, Informationen, Hinweisen und Vermutungen der Klienten eine Geschichte zu machen, die vor dem standhält, was die Leute Wahrheit nennen. Er fühlt sich als anonymer Privatredakteur anonymer Auftraggeber, die anonyme Zwecke verfolgen."
Richard versteht es dabei meisterhaft, zwischen den verschiedensten sozialen und lokalen Milieus des zeitgenössischen Berlin zu changieren. Hinter dem Pseudonym Bruno Richard verbirgt sich der Essayist, freie Literaturkritiker und einstige Chefredakteur des Stadtmagazins "zitty" Bruno Preisendörfer. Dies ist die erste Lesung aus dem Roman "Desaster", der am 1. Juni im S. Fischer Verlag erscheint. Autor und Buch werden von Joachim Scholl vorgestellt.

Personen auf dem Podium