Aus dem Haus: Kenah Cusanit, Yannic Han Biao Federer und Angela Lehner

19. März 2019
Literarisches Colloquium Berlin

Kenah Cusanit, Yannic Han Biao Federer und Angela Lehner in Lesung und Gespräch.
Moderation: Roman Ehrlich, Dorian Steinhoff, Johannes von Dassel

Programmtext

Im März laden wir erneut drei Autor·innen, deren Arbeiten durch das LCB gefördert worden sind, zurück an den Wannsee ein. Sie alle haben neue Bücher geschrieben: Sieben Jahre nach ihrer Teilnahme an der LCB-Autorenwerkstatt kommt Kenah Cusanit mit ihrem Debütroman »Babel« (Hanser Verlag, 2018) wieder, mit dem sie für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019 nominiert ist. Er erzählt vom Archäologen Robert Kaldewey, der am Vorabend des 1. Weltkriegs die antike Stadt Babylon freilegen möchte. Dabei bietet das Buch den Leser·innen Raum für eigene archäologische Ausgrabungen, denn »Babel« ist ein Roman voller Ambivalenzen, der die „Weltgeschichte als Farce und Stimmengewirr“ zeigt (Die Zeit). Auch Angela Lehners Debüt »Vater Unser« (Hanser Berlin, 2019) steckt voller Ambivalenzen. Die Protagonistin Eva Gruber wird in die psychiatrische Abteilung eines Wiener Krankenhauses gebracht und muss nun mit dem Psychiater Korb die Gründe ihrer Einlieferung erarbeiten. So humorvoll wie manipulativ berichtet sie von ihrem Leben, ohne eine klare Grenze zwischen Wahrheit und Lüge ziehen zu wollen. Yannic Han Biao Federer, der 2016 am Atelier NRW teilnahm, schreibt in »Und alles wie aus Pappmaché« (Suhrkamp Verlag, 2019) über eine Gruppe von Freunden, die in der Badischen Provinz aufgewachsen sind, sich aber aus den Augen verloren haben. Die Erzählung pendelt zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zeigt, wie schwer es sein kann, in einer immer brüchiger werdenden Welt Zugehörigkeit und Orientierung zu finden.

Personen auf dem Podium