Das Wissen der Literatur

19. Juni 2001
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Durs Grünbein
Moderation: Sigrid Weigel

Programmtext

Nach Michel Houellebecq, Hanns Zischler, Robert Menasse, Ulrike Kolb, Hans-Ulrich Treichel und Harry Mulisch diskutiert Sigrid Weigel auf der Abschlußveranstaltung unserer Reihe mit dem Büchner-Preisträger Durs Grünbein über „Das Wissen der Literatur“. Im Zentrum des Gesprächs steht das Thema Denken und Dichten oder „Verlorene Liebe, Wissenschaft ..“". Ausgehend von Grünbeins Essaysammlung „Galilei vermißt Dantes Hölle und bleibt an den Maßen hängen“ (Suhrkamp, 1996) soll es zum einen um das Verhältnis von sinnlicher Anschauung in den Künsten und den abstrakten Formeln der Naturwissenschaften gehen.
Zum anderen werden die Konsequenzen aus dieser jahrhundertealten Problematik für die Werke des zeitgenössischen Schriftstellers reflektiert: „Dem Denken dort zuzuhören, wo es gerade und immer wieder, sich neu formiert, gehört zu den verdammten Hausaufgaben des Dichters, der sich nicht mit den Raffinessen seines orphisch-dädalischen Handwerks begnügt. / Wissen will ich, schräg hineingehen in Werdegänge, begreifen was los ist, was vor sich geht mit mir und den andern, welche Energien im Einsatz sind, wie die Dinge in Fluß kommen und wie wir drinhängen in Sprache, in Zeit und Raum.“ (Durs Grünbein)

Personen auf dem Podium