Celans Zerrissenheit

24. Juli 2020
Literaturhaus Stuttgart

Autor: Helmut Böttiger
Moderatorin: Anat Feinberg

Celans Zerrissenheit

Im April jährte sich Paul Celans 50. Todestag, im November sein 100. Geburtstag: Der Celan-Spezialist Helmut Böttiger wirft in seinem neuen Buch "Celans Zerrissenheit. Ein jüdischer Dichter und der deutsche Geist" seinen eigenen Blick auf den Dichter und räumt dabei mit vielen Mythen und Vorurteilen, Missverständnissen und heroischen Romantisierungen um Paul Celan auf. Während die konservativen Vertreter des Deutschen Geists Celan ablehnten, waren dessen Verehrer Böll, Grass, Enzensberger dem Dichter fremd. Zum »Schmerzensmann« und in die Rolle des »jüdischen Opfers« stilisiert, bildete der Lyriker Celan auf vertrackte Weise ein »ideales Vehikel für die allgemeine Verdrängung«, so Helmut Böttiger. Aufgewachsen im hohenlohischen Creglingen, lebt Böttiger seit 2002 als freier Autor in Berlin und veröffentlichte mehrere Bücher zu Paul Celan, zuletzt "Wir sagen uns Dunkles". "Die Liebesgeschichte zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan" (2016). Sein Buch "Die Gruppe 47. Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb" wurde 2013 mit dem Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
 

Personen auf dem Podium