Gottfried Benn. Der Mann ohne Gedächtnis

13. Dezember 2011
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Holger Hof
Moderation: Jörg Magenau

Programmtext

Als Dichter und Prosaist zählte Gottfried Benn (1886-1956) zu den einflussreichsten Figuren der deutschen Literatur im 20. Jahrhundert. Er war ein radikaler Modernist, ein genialischer Verächter seiner Zeit, ein Übervater der jungen Nachkriegsliteratur. Durch seine Parteinahme im „Dritten Reich” kompromittiert, führte dieses „gezeichnete Ich” ein spannungsreiches „Doppelleben” zwischen dem unglamourösen Betrieb seiner Berliner Arztpraxis und den ekstatischen Höhenflügen der Literatur. Holger Hofs umfassende Biografie  „Gottfried Benn. Der Mann ohne Gedächtnis” (Klett-Cotta 2011) berücksichtigt erstmals die Tageskalender des Dichters aus den 1940er- und 50er-Jahren und bislang unerschlossene Briefwechsel. So entsteht eine neue Sicht auf Gottfried Benn. Holger Hof ist Herausgeber der letzten beiden Bände der Stuttgarter Ausgabe der Werke Benns, des Briefwechsels Benns mit dem »Merkur« und der Korrespondenz zwischen Benn und Ernst Jünger. Der Berliner Kritiker Jörg Magenau, Autor von Biografien über Christa Wolf und Martin Walser, moderiert den Abend.

Personen auf dem Podium