In der Sprache brennt noch Licht: Ein Abend mit Horst Samson
14. März 2022
Stiftung Lyrik Kabinett
Moderation: Niels Beintker
Veranstaltung im Lyrik Kabinett, München
Programmtext
„Unfassbar steckt in der Tiefe des gelungenen Gedichtes ein Rest vom Drama des menschlichen Hierseins. In jenem finsteren Verlies brennt das Leben als Licht und wirft wechselhafte Schatten an die Innenseite unserer Existenz. […] Dichtung ist allein schon durch ihre Existenz und gesellschaftliche Präsenz ein Politikum. Ich reibe mich an den mich umgebenden, prägenden, inspirierenden auch provozierenden Zuständen und an der grundsätzlichen Verfasstheit unseres Lebens.“ So Horst Samson in einem Interview. Er wurde 1954 in der Bărăgansteppe geboren, wohin seine Familie deportiert worden war. Er arbeitete er als Lehrer und Journalist, ist Herausgeber von Anthologien und übersetzt immer wieder aus dem Rumänischen (Ana Blandiana, Mircea Dinescu u.a.). Seit 1976 erschienen von ihm zwölf Gedichtbände. Als Kritiker des Ceaușescu-Regimes erhielt er 1985 Schreibverbot und wurde vom rumänischen Sicherheitsdienst mit Verhaftung und Mord bedroht. 1987 emigrierte er mit seiner Familie nach Deutschland und war 2006-14 Generalsekretär der Sektion deutschsprachige Länder des EXIL-PEN. 2018 widmete ihm der Pop-Verlag eine Monographie Heimat als Versuchung – Das nackte Leben, herausgegeben von Traian Pop, mit Beiträgen von Theo Breuer, Kurt Drawert, Franz Hodjak, Jan Kuhlbrodt u.v.a. An dem Abend liest Samson vor allem aus seinen beiden jüngsten Bänden In der Sprache brennt noch Licht (2021) und dem im Frühjahr 2022 erscheinenden Der Tod ist noch am Leben (beide Pop Verlag) und spricht darüber mit Niels Beintker, der als Redakteur, Autor und Moderator beim Bayerischen Rundfunk arbeitet, u.a. für das Büchermagazin Diwan auf Bayern 2.