Konsum und Roman

31. August 1999
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung und Gespräch: Jens Sparschuh und Burkhard Spinnen
Moderation: Hans-Joachim Neubauer

Weiterführende Information

Dies ist eine Aufnahme, die das Klima der 90er Jahre bestens wiedergibt. Ein Autor mit einer betont westdeutschen Sozialisation (Burkhard Spinnen) und einer mit dezidiert ostdeutschen Wurzeln (Jens Sparschuh) sprechen und philosophieren miteinander. Ergo hat man hier eine deutsch-deutsche Begegnung, die den Wandel der Warenwelt (deshalb der Titel) in den letzten 20 Jahren kommentiert, was die Veränderungen der Medienlandschaft miteinbezieht. Über dieses Thema kommt man auf die Auswirkungen auf die zeitgenössische Literatur zu sprechen. So erklärt  Burkhard Spinnen, warum die "Zeitlichkeit" im 20. Jahrhundert, die ja auch durch die Warenwelt präsentiert werde, die Literatur "elementar verschreckt" habe.

Programmtext

Eine deutsch-deutsche Lesung der besonderen Art verspricht dieser Abend mit dem „gelernten“ DDR-Bürger Jens Sparschuh und dem Münsteraner Burkhard Spinnen. Jens Sparschuh legte mit dem Roman „Der Zimmerspringbrunnen“ einen der komischsten Romane zur Wende vor. Burkhard Spinnen ist einer der genauesten Chronisten bundesrepublikanischer Wirklichkeit. Im Mittelpunkt der Lesungen aus neuen Manuskripten, aber vor allem im sich anschließenden Gespräch, wird eine der Konstitutiven der kapitalistischen Lebenswelt stehen: der Konsum. Jens Sparschuh, geboren 1955 in Karl-Marx-Stadt, veröffentlichte zuletzt „Ich dachte, sie finden uns nicht“ (1997), im August erscheint sein neuer Roman „Lavaters Maske“ im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Von Burkhard Spinnen, geboren 1956 in Mönchengladbach, erschienen zuletzt „Langer Samstag“ (1995) und „Trost und Reserve“ (1996), beide bei Schöffling & Co. Der Abend wird von dem Berliner Publizisten Hans-Joachim Neubauer moderiert.

Personen auf dem Podium