Lyrische Taupunkte im Frühling
04. Mai 2020
Literaturhaus Stuttgart
Autorinnen: Kerstin Preiwuß, Dagmara Kraus
Einführung: Stefanie Stegmann
Lyrische Taupunkte im Frühling
„liedvoll, deutschyzno“ – so lautet der Titel von Dagmara Kraus‘ neuem Lyrikband, in diesem Frühjahr im kookbooks Verlag erschienen. Der Titel greift die ersten Worte des polnischen Nationalepos „Pan Tadeusz“ von Adam Mickiewicz auf –„Litwo! Ojczyno ...“ („Litauen! Vaterland …“) – und überträgt sie in einen neuen Bedeutungsraum. Dagmara Kraus, geboren 1981 in Wrocław, Polen, lebt als Lyrikerin und Übersetzerin in Straßburg. 2012 erschien ihr Debüt »kummerang«, 2018 erhielt sie den Basler Lyrikpreis. In ihre Gedichte schreibt sich die Mehrsprachigkeit immer ein, Sprache und Kunstsprache greifen ineinander.
Kerstin Preiwuß betitelt ihren neuen Gedichtband mit „Taupunkt“ und fragt danach, wie man die wunden Punkte im Leben erkennt? „Taupunkt“ führt fort und beschließt, was mit Kerstin Preiwuß' Gedichtband „Rede“ begann und in „Gespür für Licht“ seinen Lauf nahm: Für die Dauer einer Nacht setzt der Tonstrom ein, setzt das Dichten an. Kerstin Preiwuß, geboren 1980 in Lübz, Mecklenburg, lebt in Leipzig. Ihr zweiter Gedichtband „Rede“ wurde von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in die Liste der Lyrikempfehlungen des Jahres aufgenommen. Zuletzt erhielt sie den Lyrikpreis Meran 2018.