//OPEN : CLOSED BORDERS// – GRENZGÄNGER FESTIVAL II - TAG 1 - TEIL 1

04. September 2020
Literarisches Colloquium Berlin

Panel 1  | Die Dynamik der Krise. Zwischen Nullpunkt, Neuanfang und Restitution
Gespräch: Wolfgang Reinke und Rainer Schildberger
Moderation: Tabea Grzeszyk

Panel 2 | Wenn das Schweigen zu laut wird. Über die transgenerationelle Weitergabe von Traumata
Gespräch: Valerie Fritsch, Yannic Federer
Moderation: Daniela Dröscher
 

Programmtext

Panel 1  | Die Dynamik der Krise. Zwischen Nullpunkt, Neuanfang und Restitution

Die ökonomische Krise, die Griechenland bewältigen musste, bot den Möglichkeitsraum für emanzipatorische gesellschaftliche Entwicklungen: der vor allem strukturellen Krise wurden kreativ neue Wege des Zusammenlebens entgegengesetzt. Wolfgang Reinkes Dokumentarfilm Krisis (D, 2018, Filmausschnitt) zeigt, wie drei Griech∙innen sich in einer solidarischen Klinik der sozialen Katastrophe entgegenstellen. Rainer Schildberger berichtet in seinen Hörfunkbeiträgen Ingredients of Democracy (rbb/DLF 2016) und Das bittere Herz Griechenlands (SWR 2016) von politischen und (land-)wirtschaftlichen Initiativen für Wege aus der Misere. Mit der Journalistin Tabea Grzeszyk diskutieren sie über Potenziale in Krisenprozessen und die Restaurierung politischer Macht jener Kräfte, die durch die Krise historisch delegitimiert sein müssten.
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Panel 2 | Wenn das Schweigen zu laut wird. Über die transgenerationelle Weitergabe von Traumata

Das vergangene Jahrhundert ist gezeichnet von historischen Zäsuren, die meist durch brutale, systeminhärente Gewalt herbeigeführt wurden. Doch inwiefern werden unverarbeitete, traumatische Erlebnisse der Eltern- oder Großelterngeneration an die Nachkommen weitergegeben? Yannic Han Biao Federer arbeitet an einem Roman, der über (s)eine Familiengeschichte den Menschenhandel im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts sowie die Diskriminierung der chinesischen Minderheit in Indonesien thematisiert. Valerie Fritschs Roman Herzklappen von Johnson & Johnson (Suhrkamp Verlag) verschränkt in der Hauptfigur Alma das Schicksal ihres Sohnes, der keinen Schmerz empfinden kann, mit den Traumata ihrer Großelterngeneration. Im Gespräch mit der Autorin Daniela Dröscher soll das Schweigen über das Schweigen gebrochen werden.

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