Rückkehr des Echos - Große Fuge: Volker Braun und Alain Lance lesen aus ihren Gedichten und präsentieren sich wechselseitig

16. Mai 2022
Stiftung Lyrik Kabinett

Veranstaltung im Lyrik Kabinett, München

Programmtext

„Seit Alain Lance im Winter 1964 in mein Leipziger Studentenzimmer trat, die Pelzmütze auf dem Kopf, der Hemdkragen offen, war eine meiner Türen französisch“, so Volker Braun zum 60. Geburtstag seines Freundes Lance. Seit Jahrzehnten setzen die beiden Dichter sich wechselseitig für einander ein, in Frankreich und in Deutschland; nun präsentieren sie ihre eigenen jüngsten Bände und ihre Übersetzungen. Volker Braun, 1939 in Dresden geboren, arbeitete zunächst in einer Druckerei, als Tiefbauarbeiter und im Tagebau. Nach einem Philosophiestudium in Leipzig wurde er Dramaturg am Berliner Ensemble. Für sein vielgestaltiges Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. schon 2000 mit dem Büchner-Preis. 2018 erschienen Poèmes choisis von ihm bei Gallimard, übertragen von Alain Lance; er liest aus seinen eigenen beiden jüngsten Gedichtbänden: Die Handbibliothek des Unbehausten und Große Fuge (beide Suhrkamp, 2016 und 2021). Lance, geboren 1939, studierte Germanistik und leitete 1985-1994 zunächst das Institut français in Frankfurt a.M., später die Maison des écrivains et de la littérature in Paris. Seit 1977 erscheinen Gedichte von ihm in deutscher Übersetzung. Neben seinem eigenen Schreiben ist er ein geschätzter Übersetzer, oft gemeinsam mit seiner Frau Renate Lance-Otterbein (von Franz Fühmann, Ingo Schulz, Christa Wolf); gemeinsam erhielt das Ehepaar u.a. den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis (2012).

Personen auf dem Podium