Studio LCB mit Arno Geiger: Wie leben nach fünf Jahren Krieg?

15. Februar 2018
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Arno Geiger
Im Gespräch: Iris Radisch und Hubert Winkels
Moderation: Maike Albath

Programmtext

»Was kann es Besseres geben, als am Leben zu bleiben?« Der Wiener Wehrmachtssoldat Veit Kolbe ist schwer verwundet, zu seiner Verblüffung aber nicht tot. Es ist das Jahr 1944, und Kolbe wird zur Genesung vom Dnjepr zuerst ins Saargebiet und dann an den österreichischen Mondsee geschickt, wo er zwei junge Frauen trifft, die genau wie er auf etwas anderes als den Krieg warten. Mit »Unter der Drachenwand« (Hanser) kennzeichnet Arno Geiger nicht nur den Schauplatz, sondern auch die Atmosphäre kurz vor Kriegsende. Eindrucksvoll zeichnet er nach, wie sich historische Umwälzungen auf individuelle Schicksale niederschlagen. Mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges hatte er sich bereits in seinem Roman »Es geht uns gut« (2005), ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis, auseinandergesetzt. Dass er sich außerdem auf die Feinmechanik menschlicher Beziehung versteht, kam in dem Eheporträt »Alles über Sally« (2010) ebenso zum Ausdruck wie in dem Zeugnis über die Demenzerkrankung seines Vaters »Der alte König in seinem Exil« (2011) und dem Bildungsroman »Selbstporträt mit Flusspferd » (2015). Wie Literatur mit historischen Wechselfällen umgehen kann, wird eine der Fragen sein, über die Arno Geiger mit Iris Radisch (DIE ZEIT) und Hubert Winkels (DLF) diskutiert.

Personen auf dem Podium