Studio LCB mit Eva Demski und Hanns-Josef Ortheil

10. Dezember 1992
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Eva Demski, Hanns-Josef Ortheil
Moderation: Hajo Steinert
Gesprächspartner: Wilfried Schoeller

Weiterführende Informationen

In dieser Studio-LCB-Aufnahme thematisieren die Diskutanten zwei Phänomene der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Der eine Aspekt kreist um die tief verinnerlichte Fremdenfeindlichkeit in den 50er und 60er Jahren, die auf widersprüchliche Weise gleichzeitig auch Ausdruck einer Faszination und Hilflosigkeit gegenüber dem Fremden ist. Zur Sprache kommt dies, weil in Eva Demskis Roman "Afra" im Mittelpunkt eine junge Frau dargestellt wird, die in der bayrischen Provinz als unehelicher Nachkomme eines schwarzen GIs aufwächst und Karriere als Münchener Edelhure macht. Der andere Aspekt der Sendung dreht sich um die schwierige Beziehung zwischen Vätern als ehemalige Kriegsteilnehmer mit faschistischen Überzeugungen und Söhnen, die im liberalen Nachkriegskomfort Westdeutschlands aufwachsen. Ortheil liest einen Ausschnitt aus seinem Roman"Abschied von den Kriegsteilnehmern", der sich als ein Monolog von einem vaterbesessenen Sohn erweist.

Programmtext

In diesem Herbst haben Eva Demski mit "Afra" und Hanns-Josef Ortheil mit "Abschied von den Kriegsteilnehmern" gewichtige Romane mit aktuellem zeitgeschichtlichen Bezug vorgelegt.

Personen auf dem Podium