Studio LCB mit Peter Weber und Urs Richle

03. Dezember 1993
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung: Peter Weber, Urs Richle
Moderation: Hajo Steinert
Gesprächspartner: Andreas Isenschmid

Weiterführende Informationen

Peter Webers Erstling "Der Wettermacher" verkaufte sich ausgezeichnet (zum Zeitpunkt der Sendung waren knapp 30.000 Exemplare über den Ladentisch gegangen) - das ist insofern erwähnenswert, weil die Aussage des Literaturkritikers Isenschmids, dass es in Webers Buch hauptsächlich um die Sprache ginge (und hier somit ein eher handlungsarmer Roman vorliege), indirekt das Thema der Sendung anzeigt: Es geht um die Schweiz als deutschsprachigen und an Widersprüchen reichen Raum. Es geht auch um die Schweiz aus dem Blickwinkel von jungen Männern, um ihr Leiden an den Gegebenheiten der schweizerischen Provinz. So stehen in Urs Richles Text der Suizid und die Berge motivisch im Zentrum. Und Isenschmids Aussage, dass in Webers Roman im erweiterten Sinne die Möglichkeiten von Sprache austariert würden, bezieht sich auch auch auf den Zusammenhang von Sprache und Identifikation (oder Selbstvergewisserung). Anders ausgedrückt: Wie viel Schweiz steckt in mir - das scheint sich Webers Ich-Erzähler zu fragen. Allerdings betont der schweizerische Literaturkritiker Isenschmid das Universelle an den Texten der beiden Autoren; darin befände sich eigentlich wenig Schweiz.

Programmtext

Zwei junge Schweizer Autoren aus dem Toggenburger Tal machen von sich reden: Urs Richle mit seinem Roman "Das Loch in der Decke in der Stube" (Gatza Verlag) und - mit einem enormen Presseecho - Peter Weber, in dessen Roman "Der Wettermacher" (Suhrkamp Verlag) sich ausschweifende Phantasie und schelmisches Temperament originell verbinden.

Personen auf dem Podium