»Such nach dem Namen des Windes«
19. April 2024
Literarisches Colloquium Berlin
Lesung: Olga Martynova
Gesprächspartner: Steffen Popp
Laufzeit: 1:15h
Programmtext
Im Gespräch mit Olga Martynova stellte Steffen Popp vor einigen Jahren seinen Lyrikband »118« (kookbooks, 2017) vor. Anlässlich des Erscheinens von Olga Martynovas neuem Gedichtband »Such nach dem Namen des Windes« (S. Fischer, 2024) werden nun die Rollen getauscht. Als Lyrikerin arbeitet Olga Martynova im Bewusstsein des reichen Erbes, das die avantgardistische Kunst des 20. Jahrhunderts hinterlassen hat. Zugleich bezieht sie sich etwa mit Dantes »Commedia« auf eine der Hauptquellen der europäischen Poesie, die aus der Trauer um eine gestorbene Frau entstand.
Die Gedichte lassen Raum für Trauer und die Eindrücke des Krieges, für Befragung und Wut, aber auch für das Alltägliche und die Bewunderung der Welt. Vom Ende der neunziger Jahre an hat Olga Martynova ihre Prosa auf Deutsch, ihre Gedichte auf Russisch geschrieben. Seit dem Tod ihres Mannes, des Dichters Oleg Jurjew, schreibt sie nicht mehr in russischer Sprache.