Zwiesprachen: Clemens J. Setz über William Auld
12. Juni 2018
Stiftung Lyrik Kabinett
Die deutschsprachige Gegenwartslyrik empfängt wichtige Impulse aus einer lebendigen Auseinandersetzung mit den Dichtern der internationalen Tradition. Die Reihe „Zwiesprachen“ fragt: Wer wird gelesen? Wer begeistert?
Eine Reihe des Lyrik Kabinetts, München.
Programmtext
„Vor Jahren kamen mir durch Zufall einige Verse von William Auld (1924–2006) vor die Augen. Damals wusste ich nicht viel über die Plansprache Esperanto. Ich war überrascht, dass ich die Zeilen verstehen konnte. Später las ich, dass Auld in den 90er Jahren und gegen Ende seines Lebens einige Male für den Literaturnobelpreis nominiert worden war. Ich fragte mich, ob es bei der Schwedischen Akademie überhaupt jemanden gegeben hatte, der Esperanto verstand. Die Originalliteratur in Esperanto ist riesengroß – und doch gibt es fast gar keine Übersetzungen ins Deutsche. Es ist eine schöne, reiche Parallelliteraturwelt mit eigenen Avantgarden, Klassikern, Ausreißern, Genies.“ So Clemens J. Setz über seinen Zwiesprachen-Autor. Setz, 1982 in Graz geboren, lebt als Autor von Romanen, Gedichten, Theaterstücken, Drehbüchern und Übersetzungen in Graz. Für sein Erzählwerk wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht: 2011 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse, 2015 dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis, 2017 dem Literaturpreis des Landes Steiermark u.v.a. Zuletzt erschien von ihm Bot. Gespräch ohne Autor (Suhrkamp 2018).