Zwiesprachen VI: Katharina Schultens über Marina Zwetajewa
25. Januar 2016
Stiftung Lyrik Kabinett
Die deutschsprachige Gegenwartslyrik empfängt wichtige Impulse aus einer lebendigen Auseinandersetzung mit den Dichtern der internationalen Tradition. Die Reihe „Zwiesprachen“ fragt: Wer wird gelesen? Wer begeistert?
Eine Reihe des Lyrik Kabinetts, München.
Programmtext
„Ich habe immer den Eindruck gehabt, Marina Zwetajewas Stimme fülle einen weiten, leeren Raum mit allem, was notwendig wäre, um dort allein zu bleiben. Vor allem Zwetajewas wegen bedaure ich, kein Russisch zu sprechen, habe jedoch das Glück gehabt, ihre Radikalität, ihre Wucht, ihren Instinkt über die großartige, inzwischen nur noch antiquarisch erhältliche Übertragung des „Poems vom Ende“ durch Hendrik Jackson (edition per procura, 2003) kennen zu lernen. Dieses Poem möchte ich vorstellen.“ – So Katharina Schultens über die Wahl ihrer Zwiesprachen-Autorin. Schultens (geboren 1980) arbeitet seit 2006 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben zahlreichen Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien erschienen von ihr die Gedichtbände Aufbrüche (2004), gierstabil (2011), und gorgos portfolio (2014).