Orangen und Engel

08. Juni 2010
Literarisches Colloquium Berlin

Lesung und Gespräch: Ingo Schulze
Moderation: Ursula März

Programmtext

Bei Ingo Schulze fällt einem zunächst seine Rolle als Chronist der Wiedervereinigung ein, kaum ein Autor hat die Schwierigkeiten und das Absurde dieses noch immer laufenden Prozess so punktgenau beschrieben wie er. Darüber könnte man fast vergessen, dass er schon mit seinem Debüt, den „33 Augenblicken des Glücks“, ein Autor ist, der seine Figuren auf Reisen schickt. St. Petersburg, Paris, Prag, Ungarn und immer wieder Italien sind Schauplätze seiner Romane und Erzählungen. Seinem einjährigen Aufenthalt in der Villa Massimo verdanken seine Leser nun den neuen Erzählband „Orangen und Engel“, der Schulze einmal mehr auf der Höhe seiner Erzählkunst zeigt. In scheinbar lapidaren Alltagsgeschichten einer deutschen Familie verwebt Ingo Schulze wie nebenbei die großen Probleme nicht nur der italienischen Gegenwart: illegale Immigration, Frauenhandel, Berlusconismus und immer wieder scheinen der 2. Weltkrieg und Rudimente des vergangenen und gegenwärtigen Faschismus in den Texten auf. Illustriert ist der soeben im Berlin Verlag erschienene Band mit Arbeiten des Leipziger Fotografen Matthias Hoch.

Personen auf dem Podium