Buchpremiere: Clemens J. Setz: "Bot. Gespräch ohne Autor"
24. Februar 2018
Literarisches Colloquium Berlin
Buchpremiere und Live-Befragung des Clemens-Setz-Bots durch Nora Bossong und das Publikum.
Programmtext
Stellen Sie sich vor, Sie sind ein bekannter Schriftsteller und werden um ein ausführliches Interview gebeten. Sie sollen Auskunft geben über Ihre Interessen und intellektuellen Vorlieben, über die Voraussetzungen und Hintergründe, über Motive und Themen Ihres umfangreichen Werks. Stellen Sie sich vor, Ihnen fällt nichts ein, gar nichts, so sehr Sie sich auch bemühen. Dann muss eben jemand anderer über Sie erzählen. Aber wer sollte das sein? Wer weiß gut genug über Sie und Ihre Bücher Bescheid? Im Fall des Schriftstellers Clemens J. Setz fand sich eine Alternative. Aber keine natürliche Person steht hier Rede und Antwort, sondern sein Millionen von Zeichen umfassendes elektronisches Tagebuch – die ausgelagerte Seele des Autors, mit anderen Worten: ein Clemens-Setz-Bot. Und was der Befragte selbst im mündlichen Gespräch nicht zu verbalisieren vermochte, gibt das Werk allein, völlig losgelöst von seinem Autor, in verblüffender Offenheit preis. Zur Premiere von »Bot. Gespräch ohne Autor« (Suhrkamp) stellen die Autorenkollegin Nora Bossong sowie das Publikum dem Bot neue Fragen und verwickeln auch Clemens J. Setz selbst in ein Gespräch. Buch